Die 5 Solas der Reformation

Zwingli predigt in Stein am Rhein

Die 5 Solas der Reformation

Als Reaktion auf die Behauptung der römisch-katholischen Kirche, die einzig wahre apostolische Kirche zu sein und als solche die einzig gültige Autorität zu besitzen, haben die Reformatoren des 16. Jahrhunderts ihre theologischen Prinzipien in fünf Mottos zusammengefasst:

1. Sola Fide (allein der Glaube)
2. Sola Scriptura (allein die Schrift)
3. Solus Christus (allein Christus)
4. Sola Gratia (allein die Gnade)
5. Soli Deo Gloria (Gott allein gehört die Ehre)


Sola Fide: So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben. Römer 3,28


Sola Scriptura: Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend gross ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen. So ist also der, der Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und richtig ist. 2.Timotheus 3,16-17


Solus Christus: Es gibt nur einen einzigen Gott und nur einen Einzigen, der zwischen Gott und den Menschen vermittelt und Frieden schafft. Das ist der Mensch Jesus Christus. Er hat sein Leben hingegeben, um uns alle aus der Gewalt des Bösen zu befreien. Diese Botschaft soll nun verkündet werden, denn die Zeit, die Gott festgelegt hat, ist gekommen. 1.Timotheus 2,5-6


Sola Gratia: Eure Rettung ist wirklich reine Gnade, und ihr empfangt sie allein durch den Glauben. Ihr selbst habt nichts dazu getan, sie ist Gottes Geschenk. Ihr habt sie nicht durch irgendein Tun verdient; denn niemand soll sich mit irgendetwas rühmen können. Wir sind ganz und gar Gottes Werk. Durch Jesus Christus hat er uns so geschaffen, dass wir nun Gutes tun können. Er hat sogar unsere guten Taten im Voraus geschaffen, damit sie nun in unserem Leben Wirklichkeit werden. Epheser 2,8-10


Soli Deo Gloria: Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen. Römer 11,36

Die gantze Bibel

 

Die gantze Bibel

Die gantze Bibel / der ursprünglichen ebraischen und griechischen Waarheyt nach auffs aller treüwlichest verteütschet. Getruckt zuo Zürich bey Christoffel Froschouer im Jar als man zalt M. D. XXXI.

Weltweit sind nur drei Exemplare der handkolorierten (mit farbigen Bildern) Froschauer-Bibel von 1531 bekannt. Eines davon liegt im Grossmünster. Schon Zwingli blätterte in dieser Bibel.

Die Ursprünge der Zürcher Bibel gehen auf die Reformation in Zürich unter Ulrich Zwingli zurück. In den Jahren 1524 bis 1529 erschienen beim Zürcher Buchdrucker Christoph Froschauer zuerst das Neue Testament und dann die einzelnen Teile des Alten Testaments nebst den Apokryphen. Der deutsche Text folgte zunächst der Übersetzung Martin Luthers, gelangte dann aber drei Jahre vor Vollendung der Lutherbibel zum Abschluss. An der Übersetzung war neben Zwingli vor allem sein Freund Leo Jud, damals Pfarrer an der Kirche St. Peter in Zürich, beteiligt.

Die Froschauer-Bibel von 1531 enthält eine Vorrede von Zwingli und Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel. Eine Neubearbeitung des Alten Testaments erfolgte mit der Ausgabe von 1540. 1574 erfolgte eine Revision des Neuen Testaments, 1589 wurde die Verseinteilung eingefügt.

Die Froschauer-Bibel ist seit März 2019 im Original zusammen mit zahlreichen anderen bibliophilen Kostbarkeiten in der Ausstellung “Getruckt zů Zürich” zu besichtigen.

Die gantze Bibel als PDF (574 MB)

 

Quellen
grossmuenster.ch/de/das-grossmunster/bibelsammlung/froschauer-bibel/
tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/schon-zwingli-blaetterte-in-dieser-bibel–/story/22093631
e-rara.ch/zuz/content/titleinfo/1929192